Sommersell und das Dorfgemeinschaftshaus - UWBarntrup

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Sommersell und das Dorfgemeinschaftshaus

Aktuelles
Die Scheune mit Schotterplatz


Sommersell möchte ein Dorfgemeinschaftshaus, denn in Sommersell gibt es keinen öffentlichen wetterfesten Ort, an dem sich die Bürger und Bürgerinnen treffen können. Dieser Zustand währt schon seit Jahren, seitdem die Gaststätte Gelhaus geschlossen wurde und Herr Gelhaus die Räume nur noch sporadisch aus Gefälligkeit für den Heimatverein zur Verfügung gestellt hat.

Von der CDU-Kandidatin für Sommersell/Selbeck, Fr. Kolodziejczyk, wurde auf Facebook der Antrag der CDU auf die Erschließung der Dorf-Scheune mit Wasser und Strom, der Anbau eines Toilettencontainers und die Beschäftigung des Rates zum schrittweisen Umbau der Scheune bis 2023 zu einem Versammlungsraum für ca. 100 Leute gepostet.

Im Antrag wird sich bedauernd darüber geäußert, dass bisher nichts passiert ist.
Als Sommerseller Bürger und Bürgerinnen sind wir über dieses Vorgehen überrascht. Es war im Frühjahr 2019 nach einer Bürgerversammlung eine Arbeitsgruppe gegründet worden, um das Projekt Dorfgemeinschaftshaus anzugehen. Die Gruppe hat sehr viel Zeit und Energie investiert. Es fand eine umfangreiche Bürgerbefragung statt, um die Bedürfnisse zu ermitteln. Die Gruppe hat sich mit dem Kreis, dem Bauamt und den Parteien in Verbindung gesetzt und die Bedürfnisse erläutert. Die Parteien, insbesondere die CDU, verlangten ein Nutzungskonzept, das auf Basis der Bürgerbefragung auch erstellt und den Parteien und dem Bürgermeister überreicht wurde. Der Bürgermeister befürwortete das Projekt. Doch die Parteien zeigten sich verhalten. Haus ja, aber für kleines Geld, denn Barntrup hätte keine Mittel.

Die CDU lehnte das Projekt ab. Das wäre zu teuer und das bräuchten wir nicht. Präferiert wurden, neben einem Toilettenhäuschen auf dem Platz an der Scheune, die privaten, nicht behindertengerechten Sozialräume auf dem Hof von Brandt von Lindau für Versammlungszwecke zu nutzen. Dies konnte man auch der Presse entnehmen. Auch dieser Vorschlag entspricht nicht den Bedürfnissen der Sommerseller/innen, da sie Räume für regelmäßige Nutzungen möchten, z.B. für Kinder- und Seniorengruppen oder zu Versammlungszwecken für die Vereine und auch jetzt für unsere Wählergruppe, nicht nur für die Jahreshauptversammlung des Heimatvereins einmal im Jahr.

Wir hatten den Eindruck, dass das Projekt ausgebremst werden sollte. Denn heraus kam trotz aller Anstrengungen im Ergebnis, dass es praktisch nicht möglich war, im Dorf ein unbebautes, passendes Grundstück oder ein Haus für einen Umbau zu finden, obwohl genügend Land und auch Immobilien vorhanden waren. Vom Kreis kam keine Unterstützung. Übrig blieb letztendlich der Schotterplatz vor der Scheune und die sich in städtischem Eigentum befindliche Holz-Scheune selber, die vom Heimatverein instand gesetzt wurde und vom Verein als Lagerraum genutzt wird.

Die Scheune ist im jetzigen Zustand als Versammlungsort völlig ungeeignet und eine Nutzung zu Versammlungszwecken ist illegal. Der Kreis hat hier bereits deutliche Worte gesprochen. Es gibt kein Brandschutzkonzept, keine Fenster, kein Wasser, keinen Strom, also auch keine Toiletten. Die Möglichkeiten für eine Gestaltung und Erschließung des Platzes wurden immer wieder durch den Heimatverein erwogen und mit der Stadt besprochen. Der Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen und wurde durch den Corona-Shutdown zusätzlich verzögert!  

Doch nun beantragt die CDU den Ausbau der Scheune zum Dorfgemeinschaftshaus. Und weiterhin genau das, was schon einmal von den meisten Sommerseller/innen auf wenig Gegenliebe stieß – einen Toilettencontainer für 15000 Euro. Genau dieser Vorschlag wurde bei einer Ortsbegehung mit dem Bauausschuss durch den Heimatverein und auch durch den mittlerweile gegründeten Verein Sommersell aktiv höchstens als allerletzte Möglichkeit ins Auge gefasst, wenn nichts anderes mehr funktioniert. Denn ein Toilettenhäuschen erlaubt nicht eine Nutzung der Scheune. Der Platz muss mit Wasser und Strom erschlossen und anschließend wieder intakt gesetzt werden. Die Erschließung des Platzes wurde von Bauamtsleiter Schenk bei einer Ortsbegehung bereits als sehr kostenintensiv beschrieben, auch vor dem Hintergrund, dass eine noch zu errichtende behindertengerechte Bushaltestelle in den Bereich fällt. Diese Ausführung ist noch völlig unklar.

Unsere Befürchtung ist, dass es letztendlich auf einen Schotterplatz mit einem Toilettenhäuschen bei der Scheune hinauslaufen wird und ein Provisorium zur Dauereinrichtung wird. Ein schrittweiser Ausbau ist unrealistisch. Um das Dorfleben zu erhalten und zu aktivieren, wird aber mehr benötigt als ein Schotterplatz mit Toilettenhäuschen, das im Übrigen auch laufende Kosten verursacht. Deshalb ist bisher auch noch nichts passiert. Dies alles ist unserer Auffassung nach finanziell nur als Gesamtkonzept mit dem Bau eines Dorfgemeinschaftshauses sinnvoll und jede Aktion vorher verschwendetes Geld und u. U. doppelte Arbeit.

Die Kehrtwende der CDU um 180° in Sachen Dorfgemeinschaftshaus ist wenig glaubwürdig. Das Vorpreschen ist daher sehr befremdlich und der Antrag ist weder auf einer Bürgerversammlung abgesprochen noch legitimiert worden. So eine Versammlung hat seit dem Frühjahr 2019 noch gar nicht wieder stattgefunden. Wieder wird über unsere Köpfe hinweg irgendetwas gemacht und vorher nicht kommuniziert!
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