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Diskussion um den Schulstandort Alverdissen

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Diskussion um den Schulstandort Alverdissen der
Von-Haxthausen-Grundschule Barntrup

Das sensible, schon lange schwelende Thema "Schließung des Schulstandortes in Alverdissen" bewegt derzeit die Gemüter und sorgt für Unruhe im Ort. Schwindende Schülerzahlen stellten den Standort immer wieder infrage. Seit 15 Jahren wurde mit allen Mitteln auch in schwierigen Zeiten der Haushaltssicherung versucht, den Schulbetrieb dort zu retten.

Zunächst musste die Eigenständigkeit des Schulstandortes aufgegeben werden, weil nicht genügend Anmeldezahlen vorhanden waren, d.h. die Schule hat keine eigene Verwaltung mehr, sondern wurde als Teilstandort der Grundschule Barntrup zugewiesen. 2015 musste das JÜL-Konzept eingeführt werden, in dem immer 2 Jahrgänge in einer Gruppe unterrichtet werden, weil es nicht mehr die erforderlichen 15 Erstklässler gab, um eine eigene Klasse bilden zu dürfen.

Anstehende, notwendige hohe Kosten für die Schulstandorte Barntrup und Alverdissen, vor allem der nicht mehr aufschiebbare Brandschutz, zwingen jetzt die Verwaltung und den Rat der Stadt, sich intensiv mit dem Problematik auseinanderzusetzen und nicht, wie in den vergangenen Jahren, vor sich her zu schieben. Es muss dabei sehr viel Geld für eine ungewisse Zukunft investiert werden. Lange Zeit, auch verursacht durch die Jahre der Haushaltssicherung, ist es zu einem erheblichen Investitionsstau gekommen. Bürgermeister Ortmeier initiierte dieses Thema daher vor dem Hintergrund knapper Haushaltskassen. Eine Schließung soll dabei nicht sofort erfolgen. Die bestehenden Klassen sollen zu Ende geführt werden, aber neue Kinder werden dann nicht mehr aufgenommen, so dass der Betrieb langsam ausläuft. Dies betrifft auch die OGS.

Die Problematik weckt Emotionen, denn eine Schule ist eine wichtige Einrichtung in einem Ort. Es bildete sich eine Elterninitiative zum Erhalt der Standortes.

Die Bildung der Kinder in Barntrup ist uns eine Herzensangelegenheit und eine Schulschließung ist daher immer wohl zu überlegen und eine Notwendigkeit genau zu prüfen. Unser Interesse als UWB ist es dabei, die Schulschließung sachorientiert und trotz aller Emotionen nicht emotionsgeleitet zu betrachten, auch wenn man sich spontan gegen eine Schließung aussprechen möchte. Schulen schließt man nicht einfach so.
 
Nach einem Informationsabend am 4.11.2021 in Alverdissen, Gesprächen mit dem Bürgermeister und einem Vertreter der Initiative zum Erhalt des Standortes haben wir uns ein umfassendes Bild gemacht und intensiv alle Argumente hin und her gewogen.

Nach Abwägung aller Infos, die uns nun vorliegen, können wir bei allem Verständnis für die Elternwünsche und die Standort-Befürworter einem Erhalt jedoch leider nicht zustimmen! Ausschlaggebend für unsere Position ist vor allem die Informationsveranstaltung am 04.11.2021, in der alle Fakten zusammen getragen wurden und eindrücklich die Gesamtsituation in Barntrup und in Alverdissen erläutert wurde. Sie stellt sich im Ergebnis für uns so dar, dass unabhängig von der steigenden Schülerzahl und vom pädagogischen Konzept eine Unterhaltung von zwei Standorten in den nächsten Jahren sowohl in finanzieller, besonders aber in pädagogischer Hinsicht nur unter Einbußen und zu Lasten aller Kinder an beiden Standorten bewältigt werden kann.

Stand derzeit: 1,3 Mio Euro Baukosten nur für das Alverdisser Schulgebäude

Ein Argument liegt in den vom Bürgermeister und der Verwaltung angesprochenen wirtschaftlichen Gründen, die wir für sehr wichtig halten! Es muss sehr viel Geld für eine ungewisse Zukunft angefasst werden. Bei solchen Summen müssen wir uns jetzt Gedanken machen, nicht erst in 5 Jahren. Noch die Enkelkinder werden belastet.

Stand derzeit: Schulische Unterversorung an beiden Standorten - weniger Bildung für alle Grundschüler

Die pädagogische Situation ist für uns an beiden Standorten sehr unbefriedigend, auch wenn Eltern die Vorteile des JÜL-Konzepts betonen und das dort erlangte Wissen hervorheben. Bezogen auf Unterricht besteht aber tatsächlich eine Unterversorgung, denn die Stundentafel, d.h. die Anzahl der zu erteilenden Unterrichtsstunden, muss in Barntrup und Alverdissen gekürzt werden! Zu wenige Lehrer müssen auf zu viele Klassen aufgeteilt werden. Nicht alle Kinder in Barntrup haben aktuell einen Klassenlehrer, obwohl dies bei nur einem Standort problemlos möglich wäre. Die Lehrer-Schülerrelation wird sich in Zukunft nicht grundlegend ändern, auch mit mehr Kindern und Lehrkräften nicht. Eine ungewisse Lehrerversorgung und auch immer wieder Ausfälle müssen darüber hinaus mit einkalkuliert werden. Die Alverdisser Schulkinder würden bei einem Standort in den Barntruper Klassen aufgehen und es könnten alle Kinder mehr Unterricht bekommen. Insgsamt ist es u.E. sinnvoller, die Kräfte an einem Ort zum Nutzen aller zu bündeln, eine gute Unterrichtssituation zu schaffen und die Situation zu entspannen, anstatt an beiden Orten ein Sparprogramm zu fahren. Auch das JÜL-Konzept läuft weit unter seinen Möglichkeiten, wie Blicke auf andere JÜL-Schulen auf dem Hagen oder in Lage-Müssen zeigen. Wie soll mit einer Mangelverwaltung in Lerngruppen mit 29 Grundschülern aus 2 Jahrgängen mit nur einer Lehrkraft besonders viel Wissen gelehrt werden, wie auf Plakaten zu lesen ist? Das ist schwer zu vermitteln!

Wir tragen die Gesamtverantwortung für alle Kinder der Gemeinde und müssen alle im Blick haben. Im Ergebnis müssen alle Grundschulkinder momentan im Hinblick auf die Unterrichtsversorgung Einschränkungen hinnehmen, nur damit mit allen Mitteln ein kleiner Standort, nur wenige Fahrminuten vom Hauptstandort entfernt, erhalten werden kann. Dies ist für uns besonders auch vor dem Hintergrund, dass Barntrup eine Schule für Gemeinsames Lernen mit vielen Kindern mit Förderbedarf ist, völlig inakzeptabel und kein tragfähiges Konzept für die Stadt, sondern ein Nachteil der uns anvertrauten Kinder und deren Bildungschancen! Die Chancen wären größer, wenn es nur einen Standort gäbe. Das Allgemeinwohl geht für uns vor. Uns geht es bei Schule um die Bildung unserer Kinder.

Wir stellen fest, dass diese Fakten in der Diskussion bei einigen eine untergeordnete Rolle spielen, stattdessen wird nach Argumenten gesucht, die bei näherer Betrachtung der Gesamtheit der Grundschulkinder keine echten Vorteile bringen, sondern es werden ganz andere Schwerpunkte gesetzt. Wir fragen uns daher, worum es eigentlich geht. Eine Standortfrage darf nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Es kann sich ein vermeintlicher Vorteil auf die Dauer als Nachteil herausbilden. Auch die Frage, was mit einem Gebäude passiert, ist in diesem Zusammenhang irrelevant.

Wir möchten daher eindringlich an alle appellieren, sich den Sachargumenten nicht zu verschließen und den Fokus auf alle Kinder der Gemeinde zu erweitern!

Das belastende und immer wieder aufploppende Thema muss zudem nach vielen Jahren der Ungewissheit u.E. auch endlich zum Abschluss gebracht werden, damit Ressourcen für die schwierigen Aufgaben in der Zukunft frei werden. Wir brauchen stabile Strukturen, die überdauern, keine teuren Versuche der Aktivierung für ein paar Jahre. Das können wir uns nicht leisten.

Wir erachten es darüber hinaus für notwendig, dass sich alle Ratsmitglieder bei so einer wichtigen Frage klar positionieren und sich nicht durch Vermeidung und Enthaltung der Verantwortung entziehen.
  
Wir haben auf Basis der uns zur Verfügungen stehenden Informationen gründliche recherchiert und analysiert und hier alles zusammengetragen. Im Folgenden finden Sie unsere detaillierte Begründung. Am Umfang ist zu erkennen, wie intensiv uns dieses Thema beschäftigt!

Im Gespräch mit einem Vertreter der Elterninitiative und bei der Veranstaltung am 4.11.21 wurden folgende Wünsche deutlich:

  • Standortstärkung für Barntrup als Schulstandort mit 2 verschiedenen SchulkonzeptenAttraktivität für Alverdissen stärken
  • ortsnahe Beschulung der Grundschüler in Alverdissen
  • bequeme Erreichbarkeit für die Alverdisser
  • beliebter Standort für Sonneborner Eltern
  • kleine, übersichtliche Gemeinschaft


  • Aus der Not heraus wurde nach der Zusammenlegung mit Barntrup als Hauptstandort 2015 das JÜL-Konzept zur Erhaltung des Standortes eingeführt. JÜL bedeutet "Jahrgangsübergreifendes Lernen". Dieses Konzept kann lt. Verordnung für die Klassenbildung an Grundschulen u.a. dann Anwendung finden, wenn Schulen nicht mehr genügend Schüler zur Errichtung einer Klasse in einem Jahrgang haben.


    Alverdissen ist kein eigenständiger Schulstandort, sondern befindet sich als Teilstandort im Verbund mit der Von-Haxthausen-Grundschule in Barntrup und wird administrativ von dort geleitet. Seit Jahren wird versucht, den Standort mit allen möglichen Mitteln, auch in Zeiten der Haushaltssicherung, zu halten.


    Ein hoher Investitionsaufwand von mindestens 1,2 Mio, eher 1,3 Mio Euro ist in Alverdissen für den Brandschutz und die Digitalisierung nötig, d.h. umgerechnet 21000 Euro pro Kind, das in Alverdissen zur Schule geht, auch für fremdbeschulte Kinder aus Nachbargemeinden!


    Seit Jahren wird versucht, mit allen möglichen Mitteln den Standort zu halten. So hegt die Stadt z.B. durch die Ansiedlung von Flüchtlingsfamilien in Alverdissen die Hoffnung, dass diese auch ihre Kinder dort in der Schule anmelden. Dies ist aber kein Standbein, auf das man bauen kann.


    Es gibt nur an wenigen Stunden in der Woche eine Sekretärin, d. h. das Sekretariat muss durch die Lehrkräfte bedient werden. Meist ist es jedoch unbesetzt.


    Ein Argument zur Erhaltung der Schule ist die Hervorhebung Alverdissens als Schulstandort. Was wäre nun eine Faktor, an dem man ermitteln kann, dass die Schule Alverdissen einen messbaren, nicht ein gefühlten Vorteil bringt?


    Wir haben uns intensiv mit der Thematik beschäftigt und uns fällt die Entscheidung nicht leicht. Wir können die Argumente der Eltern zum Erhalt des Standortes sehr gut nachvollziehen. Natürlich möchte jeder das Beste für sein Kind!

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