Standortfrage - UWBarntrup

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Standortfrage

Aktuelles > Diskussion um den Schulstandort Alverdissen

Ein Argument zur Erhaltung der Schule ist die Hervorhebung Alverdissens als Schulstandort. Was wäre nun eine Faktor, an dem man ermitteln kann, dass die Schule Alverdissen einen messbaren, nicht ein gefühlten Vorteil bringt?

Dies sei ein wichtiger Punkt bei der Wohnortwahl junger Familien, wurde betont. Es habe Familien gegeben, die extra der Schule wegen nach Alverdissen gekommen seien. Das mag eine Rolle gespielt habe. Es wäre aber schade und ist auch nicht so richtig glaubwürdig, wenn es Zuzug nur der Schule wegen gäbe, denn das Dorf hat einiges mehr zu bieten als eine Grundschule, z.B. einen Kindergarten, Nahkauf, eine Fleischerei, einen Bäcker, ein Café, ein Restaurant, ein Schuhgeschäft, Handwerk, eine Kirche, die Batze, die Feuerwehr, ein reges Vereinsleben, gute Verkehrsanbindung usw.

Und orientieren sich Familien heutzutage nicht eher daran, ob es bezahlbaren Wohnraum oder bezahlbare Grundstücke in schöner Umgebung gibt, was in größeren Städten nicht mehr zu finden ist? Ein wesentlicher Faktor ist unserer Beobachtung nach vor allem auch schnelles Internet, nach dem bei Hauskäufen oft zuerst gefragt wird, gerade, wenn man Kinder hat! Auch die Erreichbarkeit von Arbeitsplatz und guten Einkaufsmöglichkeiten spielen eine Rolle. Wichtig könnte ein Kindergarten sein, weil man die Kinder bringen muss, vor allem aber die Erreichbarkeit zu den weiterführenden Schulen und Ausbildungsplätzen für die langen Jahre nach der kurzen Grundschulzeit, also Anbindung an die Oberzentren. Auch die Nähe zum Gemeindemittelpunkt könnte eine Rolle spielen. Dies ist für uns aber alles nichts, wobei die Grundschule in Alverdissen eine tragende Rolle spielt. Und Barntrup ist praktisch nebenan.

Ein messbarer Faktor ist weiterhin der Grundstückspreis. Der bewegt sich lt. boris.nrw in Alverdissen im Gemeindedurchschnitt. Das obere Segment liegt bei 65-70 Euro/qm und ist kurioserweise identisch mit unseren kleinen Ortsteilen Selbeck oder Sommersell, wobei es dort keine Schulen und auch sonst nicht viel gibt. Auch Leerstände findet man nicht viel. Es muss also noch etwas anderes außer der Schule eine Rolle spielen, was den Wert, der sich über die Nachfrage regelt, bestimmt.

Industrieansiedlung und Gewerbe wird es nicht deshalb mehr oder weniger geben, weil dort ein kleiner Grundschulstandort existiert.

Uns ist bewusst, dass Alverdissen sich in letzter Zeit durch die Schließung der Sparkasse getroffen fühlt und wahrgenommen wird, dass immer mehr wegbricht. Eine Schule komplettiert gefühlt einen Ort, genau wie die Kirche, die Dorfkneipe, die Feuerwehr, der Lebensmittelladen, die Badeanstalt oder der Sportverein. Es vollzieht sich aber auch in Alverdissen ein Strukturwandel, der in anderen Ortschaften bereits lange zu sehen ist.

Alverdissen hatte im letzten Jahr keine veränderte Einwohnerzahl. Die Steigerung liegt bei 0, stagniert also. Rechtfertigen die Erwartungen weniger Familien den kostspieligen Erhalt eines Schulstandortes? In unseren Augen gibt das die Einwohnerentwicklung nicht her.

Das Thema Schulschließung ist ja auch nicht neu. Die Schulen in Selbeck und Sonneborn sind schon lange zu. Zweifellos ist der Standort für Alverdisser vorteilhaft und viele Kinder fühlen sich dort wohl. Sie verbringen dort eine schöne Grundschulzeit. Aber das können sie in Barntrup mit Sicherheit genauso erleben. Um von einem Ort zum nächsten zu kommen, sind keine langen Distanzen zurückzulegen.

Es besteht insgesamt keine Not, den Standort zu erhalten, aber durchaus eine Not, ihn zu schließen. Es gibt zwei Schulstandorte, die nur 6 km auseinanderliegen. Das ist gemessen an der Einwohnerzahl und am Steueraufkommen viel. Die Schule ist ehrlicherweise kein so genanntes Must-have, denn es gibt einen großen Hauptstandort, sondern ein Nice-to-have, was man sich leisten kann, wenn man genügend Personal und Geld übrig hat. Von beidem ist aber nicht genug da!

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